12. Dezember 2011

Behinderung in den Philippinen

Heute ist mir erst so richtig klar geworden, in was für einer schwierigen Situation die Leute mit Behinderung hier stecken. Durch ein Gespräch mit Johnrey, der mir sagte, dass er nach seinem Schlaganfall einfach 5 Jahre lang zu Hause saß und NICHTS tat! 5 Jahre lang. Und andere Mitglieder von SAFRA sogar länger. Sie sitzen einfach nur zu Hause und tun nichts. Ich finde das einfach furchtbar schrecklich! Dabei kann Johnrey doch sogar laufen, zwar humpelnd, aber er braucht keinen Rollstuhl, der das Vorwärtsbewegen hier ja noch viel mehr erschwert. Und er kann seine rechte Hand benutzen. Wenn ich mir anschaue, was Leute in Deutschland mit einer viel schwereren Körperbehinderung alles tun können... und hier... einfach nichts...

Viele haben die Behinderung durch einen Unfall oder eine Krankheit erworben, das ist ja wirklich ein Trauma für diese Menschen. Und dann haben sie nichts, was ihnen weiterhilft, nichts was sie wieder motivieren könnte, nichts was ihnen Hoffnung gibt... keine psychologische Betreuung, keine Gesellschaft, in der es für solche Menschen auch Arbeit gibt, keine Ablenkung von dem Trauma.... nichts...

Oh es ist so grausam. Was kann das nur für ein Leben sein?? Mit solch einem traumatischen Erlebnis dasitzen, versorgt werden müssen und nichts tun zu können... einfach warten, bis das Leben irgendwann vorbei ist??? Die ganze Zeit Angst haben, dass die Leute, die einen versorgen, einen irgendwann nicht mehr versorgen können?? ...scheißescheißescheiße...

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